Haubergspavillon

Haubergspavillon im historischen Hauberg in Fellinghausen

 

  • Beschreibung:  Die Haubergswirtschaft hat das Siegerland einschließlich der unmittelbar angrenzenden Bereiche über Jahrhunderte geprägt. Sowohl den Mensch, die Wirtschaft als auch Fauna und Flora. Der Niederwaldanteil in der Region beträgt derzeit noch ca. 2.000 ha. Die hier praktizierte Form der Haubergwirtschaft ist in Deutschland einzigartig. Es ist ein Musterbeispiel für eine nachhaltige, genossenschaftliche Waldwirtschaft seit dem Mittelalter.
    Dieses Kulturgut soll erhalten und einem breiten Bevölkerungskreis zugänglich gemacht werden. Ein Schritt dahin ist der Antrag auf Anerkennung der Siegerländer Haubergswirtschaft als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe (Oktober 2017). Auf dem Weg dahin ist die Haubergswirtschaft bereits in die NRW Liste wie auch in die deutschlandweite Liste für anerkannte immaterielle Kulturerbeformen eingetragen.

    Aus der Vergangenheit soll aber auch für die Gegenwart und Zukunft gelernt werden.

    Was würde sich besser eignen, als die Vermittlung des Wissens um die Haubergswirtschaft mit ihrer Nachhaltigkeitsfunktion. Wichtige Beiträge sind weiterhin der Arten- und Klimaschutz, wie auch das Modell der „Hauberggenossenschaften“. Hier zeigt sich eine Jahrhundert alte Eigentumsform mit Vorbildcharakter für die Bewirtschaftung von Kleinprivatwald.

    Das Projekt an sich ist das beste Beispiel für nachhaltige Wirtschaft.
    Ökologisch: Beitrag zur Erforschung und Erhalt von Niederwald (Arten- und Klimaschutz).
    Ökonomisch: Lernen aus der nachhaltigen Haubergwirtschaft.
    Sozial: Gemeinschaftlicher Grundbesitz und gemeinsame Bewirtschaftung

    Es wird eine größere Zahl von Teilprojekten tangiert, die miteinander inhaltlich wie auch räumlich in Verbindung stehen (und erweiterbar sind). Themenfelder sind hier: Außerschulischer Lernort, Bildung, Wissenschaft, Naturerlebnis, Freizeit und Erholung, Erhalt von Kulturgut, Förderung der Niederwaldwirtschaft, Klima- und Artenschutz, Stiftung von Identität in der Region.
     
  • Teilprojekt für den historischen Hauberg: „Errichtung eines witterungsunabhängigen Informationsraumes“
    • Gebäude mit Schulungsraum und Infovitrinen
      • Stützpunkt für Haubergbesucher und Schulklassen
      • Ausgangspunkt für Projekte, Fachexkursionen, Forschungsaufträge, Bachelor- Masterarbeiten, Dissertationen in Zusammenarbeit mit den Hochschulen
      • Sammlung von Informations- und Bildungsmaterial,
      • Sammlung und Unterbringung der historischen Arbeitsgeräte, Produkte aus dem Hauberg, etc.

Der Bau des Gebäudes ist ein schon lange geplantes Vorhaben, welches jetzt durch die erhebliche Steigerung des Interesses an der Haubergwirtschaft realisiert werden soll. Insofern handelt es sich um eine inhaltliche und räumliche Erweiterung der bisherigen Darstellungsmöglichkeiten der Haubergwirtschaft und seiner Facetten.

  • Möglichkeiten der Bauausführung (Grundriss ca. 8 x 8 m.)

a)  Regenschutz mit einfachem Dach und festem Boden

b)  Stahlkonstruktion mit Dach und variablen Wänden

c)  Translozieren eines historischen Gebäudes

d)  Neubau eines variablen Pavillons

 

  • Variantenvergleiche:

Zu a und b): Die ersten beiden Varianten sind voraussichtlich die Kostengünstigsten. Wegen der offenen Bauweise sind sie anfällig gegen äußere Einflüsse. Bauartbedingt würden sie nicht den Wünschen nach einem witterungsunabhängigen Schulungs- und Semiarraum entsprechen.

Zu c): Geprüft wurde die Umsetzung eines historischen Gebäudes (Translozierung). Einerseits um ein Haus vor der Zerstörung zu bewahren und alte Bausubstanz zu erhalten. Andererseits soll es sich bestmöglich in die Umgebung des historischen Haubergs einfügen und der Baucharakter des Hauses schon etwas über seine Zweckbestimmung aussagen.

Bisher geprüfte Objekte haben sich aus verschiedenen Gründen als nicht umsetzbar herausgestellt.

Zu d): Da es nach den gemachten Erfahrungen kaum realisierbar ist, ein altes zweckmäßiges Gebäude zu finden, soll der Neubau favorisiert werden.

  • Die Planungsphase hat bereits begonnen, indem der Förderverein die grundsätzliche Zustimmung zur Errichtung eines Gebäudes seitens des Grundstückseigentümers, der Waldgenossenschaft Fellinghausen und der Stadt Kreuztal eingeholt hat. Weitere Arbeitsschritte, wie Bauantrag und Einholung offizieller Genehmigungen, können nach Vorliegen einer Aufwands- und Kostenkalkulation vorgenommen werden.
     
  • Zur Projektorganisation gehört der Förderverein Historischer Hauberg Fellinghausen e.V. als Projektauftraggeber (PAG). Das Projektteam setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Fördervereins und Mitgliedern der Waldgenossenschaft Fellinghausen. Wegen der umfangreichen Projektplanungsarbeiten und der hierfür notwendigen Fachkompetenz werden weitere Teammitglieder, wie die Stadt Kreuztal, der Kreis Siegen-Wittgenstein und das Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein mit eingebunden.
     
  • Die voraussichtlichen Kosten liegen nach ersten Preisermittlungen bei ca. 100.000 € und sind im Wesentlichen über Spenden und Fördermittel der NRW Stiftung einzuwerben. Zusätzlich ehrenamtliches Engagement in Form von Arbeitsstunden ist denkbar.
     
  • Als Kooperationspartner ist neben den oben genannten Mitgliedern des Projektteams auch das Aus- und Weiterbildungszentrum „Bau“ in Fellinghausen zu benennen.

 

Förderverein Historischer Hauberg Fellinghausen e.V. ·
Ulrich Gießelmann (Vorsitzender) · Landstraße 101 · 57223 Kreuztal-Fellinghausen · Telefon: 02732 1882