Förderverein
Historischer Hauberg Fellinghausen e.V.

Wir freuen uns, dass Sie auf die Seiten des Förderverein Historischer Hauberg Fellinghausen e.V. gefunden haben. Seien Sie herzlich willkommen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Historie, aktuelle Ereignisse und auch die Zukunft des Fördervereins und des historischen Haubergs.

Eine kurze Einführung in die Haubergswirtschaft

Unter der Haubergswirtschaft versteht man eine traditionelle Art der Niederwaldwirtschaft. Im Niederwald wachsen die Bäume nach dem Einschlag aus dem Wurzelstock wieder aus.

Da die Bäume im Niederwald meist schon nach ca. 20 Jahren gefällt werden, wachsen sie nicht besonders hoch, deshalb „Niederwald“. Die Bäume im Hauberg wurden früher mit der Axt abgehauen, um eine glatte Trennfläche zu bekommen, die ein Austreiben besonders förderte (deshalb Hauberg). Die traditionelle Haubergswirtschaft ist eine sehr intensive Bewirtschaftungsform des Waldes und bedarf deshalb einer genauen Reglementierung.

Die ersten Regeln für die Haubergsnutzung wurden bereits im 16. Jahrhundert aufgestellt. Danach darf nur so viel Holz gehauen werden wie auch nachwachsen kann (der Nachhaltigkeitsgedanke war geboren).

Die Fläche einer Haubergsgenossenschaft wird z.B. in 20 gleich große Teile aufgeteilt. Jedes Jahr wird eine dieser Teilflächen abgeholzt, sodass nach 20 Jahren wieder auf der ersten Fläche Holz geerntet werden kann. So wird jede Teilfläche nach 20 Jahren wieder genutzt. Damit hat der Wald Zeit, sich nach jeder Nutzung zu erholen.

Besonders im Siegerland und den umliegenden Regionen wurde für die mehr als 2000 Jahre alte Eisenverhüttung sehr viel Holz gebraucht. Ohne die Regelungen  zum regulierten Holzeinschlag wäre eine nachhaltige Versorgung mit dem Energieträger Holz nicht möglich gewesen.

Neben dem Hauptprodukt Holz wurden noch folgende Nebenprodukte erzeugt:

  • „Schanzen“, das sind Reisigbündel zum Anheizen der vielzähligen Backhäuser,
  • „Lohe“, das ist die abgeschälte Eichenrinde zur Ledergerbung,
  • „Birkenreiser“ zum Binden von Reisigbesen.

Die Haubergsflächen wurden auch landwirtschaftlich genutzt:

  • Anbau von Roggen und Buchweizen
  • Eintrieb von Schafen, Schweinen und Rindern.

Die Haubergsflächen gehören nicht einer Person, sondern einer Waldgenossenschaft (Haubergsgenossenschaft) an der unterschiedlich viele Genossinnen und Genossen Anteile besitzen. Mögliche Erlöse aus der Bewirtschaftung werden jährlich an die Anteileigner ausgeschüttet.

Planung und Durchführung der notwendigen Arbeiten werden vom Vorstand organisiert und jährlich in einer Genossenschaftsversammlung vorgetragen.

 

Förderverein Historischer Hauberg Fellinghausen e.V. ·
Alfred Büdenbender (Vorsitzender) · Heesstraße 371a · 57223 Kreuztal